Holocaust-Theologie

Der Begriff Holocaust-Theologie bezieht sich auf einen Komplex der theologischen und philosophischen Debatte und Analyse, der sich angesichts der historischen Erfahrung des Holocaust, bei dem sechs Millionen Juden einem Völkermord zum Opfer fielen, mit der Rolle Gottes und des Bösen in der Welt auseinandersetzt. Die Holocaust-Theologie wird auch als Theologie nach Auschwitz bezeichnet mit Bezug auf das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau als Inbegriff des Holocausts.

Judentum, Christentum und Islam lehren traditionell, dass Gott omnipotent (allmächtig), omniscient (allwissend) und omnibenevolent (allgütig) sei. Diese Prämissen werden mit der Tatsache kontrastiert, dass es viel Böses in der Welt gibt. Eine Frage, mit der Monotheisten konfrontiert sind, ist die, inwiefern die Existenz Gottes mit dem Problem des Bösen als vereinbar betrachtet werden kann. In allen monotheistischen Glaubensrichtungen gibt es Lösungsversuche dieser Frage (→ Theodizeen). Angesichts des Ausmaßes des Bösen, das im Holocaust sichtbar wurde, haben viele Theologen und Philosophen die klassischen Sichtweisen dieses Problems neu untersucht und nach einem Gottesbegriff nach Auschwitz gefragt.


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